Auslandstierschutz und Straßenhunde

Was sind das eigentlich für Hunde, die da von den Tierschutzorganisationen aus dem Ausland zu uns gebracht werden? Sind das wirklich alles unabhängige und halbwilde Straßenhunde? Wie treffe ich die richtige Auswahl?

Natürlich gibt es sie, die „Straßenhunde“, aber das übergreifende Merkmal der Hunde aus dem Auslandstierschutz ist, dass sie ungewollt und herrenlos sind. Darunter sind Hunde zu finden, die halb verwildert, seit Generationen auf der Straße lebten, aber auch sehr viele ehemalige Besitzerhunde. Sie wurden nicht der Straße entnommen, sondern vom Besitzer im Shelter abgegeben. Sie kennen das Leben mit dem Menschen und sind zutraulich. Diese Hunde leiden sehr im Tierheim und können sich gut in einem neuen Zuhause einleben.

Viele Hundemütter werden trächtig oder später, mit all ihren  Welpen in den Sheltern abgegeben. Bei entsprechender Förderung könnten die meisten Hundekinder trotz der ungünstigen Ausgangssituation, die Vergangenheit zu überwinden. Bekämen sie eine Chance hierfür, dürften beispielsweise ausreisen, stünden die Prognosen gut, dass sich die jungen, ehemals im Shelter gestrandeten Hunde zu wunderbaren Familienhunden und Begleitern entwickeln.

Es mag abwegig klingen, aber es ist ein Fortschritt im Kampf gegen die Straßenhundeproblematik, wenn ungewollte Hunde vermehrt in Tierheimen abgeben werden. Früher setzte man sie einfach aus, liess sie bei Umzug unversorgt auf einem Grundstück zurück (oder schlimmeres). Auch die zunehmende Bereitschaft der Menschen, ihre Tiere kastrieren zu lassen trägt zur Verbesserung der Situation bei. Im Ergebnis sind mancherorts weniger Hunde in den Straßen zu sehen, die Tierheime sehen sich jedoch mit einer Flut von Abgabehunden konfrontiert.

Leider sind die Vermittlungschancen vor Ort noch gering und die Vermittlung ins Ausland ist für die meisten Hunde die letzte und einzige Chance jemals wieder aus dem Shelter herauszukommen.

Sachlichkeit bei der Hundesuche ist angesagt! Informiert euch darüber was einen seriösen Verein ausmacht und holt euch dann beim Verein die Informationen über den Hund, die ihr benötigt, wie Fragen nach der Vorgeschichte oder aktuelles Videomaterial. Nehmt nicht die „Katze im Sack“, es sei denn, ihr seid bereit für die Folgen einzustehen, egal wie sie aussehen.

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